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Puppengastspiel in der Tagespflege

Besuch von Paulinchen

„Pauline“ hat ein ganz besonders freches Gesichtchen, weiche Haut, bunte, abstehende Zöpfe, ein sehr sympathisches Wesen und ein – im wahrsten Sinne des Wortes – großes Plappermaul.

Foto: Sven Grabe/ASB

Zusammen mit ihrer „Omma", Simone Berghammer, ASB-Fachdienstleiterin für den Hausnotruf und den Menüservice, war sie jetzt in der Tagespflege Egestorf ein ganz besonders gern gesehener Gast – fröhlich, witzig, und sehr, sehr neugierig.

Hört man „Pauline" zu, wie sie heiter von ihrem Kindergartenalltag erzählt, stolz berichtet, dass sie schon bis fünf zählen kann oder dass sie heimlich in Schlagersänger Heintje verliebt ist und ihn „soooo gerne heiraten" möchte, gerät eines ganz schnell in Vergessenheit: Nämlich das „Paulinchen" kein kleines Mädchen aus Fleisch und Blut ist, sondern nur eine etwa 45 Zentimeter große Puppe, die durch die Handbewegungen und die verstellte, hohe Stimme von Simone Berghammer zum Leben erweckt wird und so ihre Späße mit den 23 Tagesgästen macht.

Der Besuch in der Tagespflege war eine Premiere für das „Duo". Entstanden ist die Idee zum „Puppengastspiel" nach der ASB-Seniorenweihnachtsfeier im Zechensaal im Dezember 2017. Berghammer: „Da hatten Pauline und ich unseren ersten großen Auftritt. Wir haben mit den Gästen gesungen und viel gelacht. Und weil das so gut ankam bei den älteren Herrschaften, hat uns Tagespflegeleiterin Nadine Wegwerth gefragt, ob wir nicht auch einmal in Egestorf vorbeikommen und ein bisschen für Ablenkung und Freude sorgen wollen." Angedacht war ursprünglich nur eine 20 minütige Stippvisite. Geblieben sind Berghammer und „Pauline" deutlich länger: „Weit über eine Stunde waren wir da. Denn die Reaktionen der zumeist demenzerkrankten Tagespflegegäste waren sehr positiv und überaus faszinierend.", erzählt die Fachdienstleiterin.

Offensichtlich wirke die Puppe wie ein tröstender, aufmunternder Freund, diene als eine Art Türöffner in die „Dementen-Welt": „Die Leute sehen nur die Puppe, vergessen völlig, dass ich sie nur spiele. Eine ältere Dame, die sonst gar nicht mehr spricht, hat sich plötzlich klar und deutlich mit 'Pauline´unterhalten, es war eine regelrechte Verbundenheit zwischen ihnen zu spüren. Eine andere hat es sichtlich genossen, als die Puppe ihre Hand gestreichelt hat – da fingen ihre Augen an zu leuchten. Ein Tagesgast hat ihr ganz viele Fragen gestellt, wollte zum Beispiel wissen, ob sie sich auch regelmäßig die Zähne putzt. Bei einem Herren sind sogar Tränen der Freude geflossen, als sie ihn gebeten hat, auf ihren Lieblingsluftballon aufzupassen und wir am Ende alle zusammen den Heintje-Klassiker ´Oma so lieb´gesungen haben. Paulines Besuch tut den älteren einfach Leuten gut." Deswegen soll es auch nicht bei diesem einen Ausflug Paulines in die Tagespflege bleiben. Berghammer: „Geplant ist, dass ich künftig regelmäßig, vermutlich einmal pro Monat mit meiner Puppe zu Gast bin."