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Besucher besichtigen den Wünschewagen

Interessanter Abend mit der Geschichte des Arbeiter-Samariter-Bundes im ASB-Bahnhof

Einen spannenden Abend mit der Geschichte des Arbeiter-Samariter-Bundes von den Anfängen im Jahr 1888 bis hin in die heutige Zeit, bescherte das ASB-Präsidiumsmitglied und Chronist, der Samariter Wilhelm Müller, den Besuchern des Vortrages im ASB-Bahnhof Barsinghausen. Vorab hatten die Gäste die Möglichkeit sich den Wünschewagen des ASB-Niedersachsen anzuschauen und sich über die Arbeit des Wünschewagenteams zu informieren.

Foto: Frank Krüger/ASB

Barsinghausen. Hierfür waren die Samariter Marc-Oliver Berndt, Matthias Thom und Gianluca Mordhorst mit dem Fahrzeug nach Barsinghausen gekommen und stellten ihre Aufgaben und das Fahrzeug vor. Das Projekt wurde 2014 mit dem ersten Wünschewagen beim Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Ruhr ins Leben gerufen um Menschen am Ende ihres Lebens einen letzten Wunsch zu erfüllen. Mit dem vor kurzem in Bremen in den Dienst gestellten Fahrzeug sind nun in allen Bundesländern Wünschewagen im Einsatz. Die Erlöse und Spenden des Abends von insgesamt 111 Euro fließen komplett in das Projekt Wünschewagen, das sich ausschließlich durch Spenden finanziert. Jens Meier, der Geschäftsführer des ASB-Kreisverbandes, begrüßte die Gäste und übergab das Wort an Günter Gottschalk, den Vorsitzenden der SPD AG60+, die die Idee für diese Veranstaltung hatten. Gottschalk dankte dem ASB für sein Engagement und nach einer musikalischen Einleitung durch Albrecht von Blankenburg, begann Wilhelm Müller mit seinem kurzweiligen Vortrag über die Geschichte des ASB, von der Gründerzeit bis hin zu einer der größten Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen Deutschlands, mit über 1,3 Millionen Mitgliedern. Im Jahre 1888 legten sechs Berliner Zimmerleute mit dem von ihnen organisierten "Lehrkursus über die Erste Hilfe bei Unglücksfällen" den Grundstein für den heutigen Arbeiter-Samariter-Bund. Arbeiter sollten fortan eigenständig Verunglückte in Werkstätten und Betrieben versorgen können. Die Arbeiter-Samariter aus Berlin, Dresden, Meißen, Köln, Hamburg und Elberfeld schlossen sich 1909 in Magdeburg zum „Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e. V.“ zusammen. Auch aus Barsinghausen und der Region Hannover hatte Müller einiges über den ASB zu berichten. So trafen sich im Juni 1923 insgesamt 200 Samariter aus der Region Hannover in einem Steinbruch in Barsinghausen und präsentierten unter der Leitung von Ernst Vollmer den interessierten Zuschauern bei einer großen Übung ihre Arbeit. Vollmer forderte im Anschluss die Barsinghäuser Arbeiter mit pathetischen Worten auf, eine eigene ASB-Organisation zu gründen. Dies geschah dann im August 1931 durch Erich Wittkop und diese Gründung wurde vom Gemeinderat mit 100 Reichsmark unterstützt. Allerdings wurde nur zwei Jahre später die ASB-Kolonne von den Nationalsozialisten wie alle anderen Institutionen des ASB aufgelöst. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten sich wieder viele ASB-Vereinigungen. Allerdings sollte es in Barsinghausen noch bis ins Jahr 1968 dauern, bis die Samariter wieder dort ansässig wurden. Diese und viele weitere Geschichten rund um den ASB in Barsinghausen sind in der Chronik "Aus Barsinghausen in alle Welt" zu lesen, die zum 50-jährigen Bestehen des Kreisverbandes im letzten Jahr erschienen ist. Die Chronik ist unter anderem im ASB-Bahnhof und im Bücherlädchen erhältlich. In naher Zukunft planen die Samariter in Barsinghausen eine Ausstellung im ASB-Bahnhof zum Thema „Der Arbeiter-Samariter-Bund und der Nationalsozialismus“. Die Ausstellung begleitet ein gleichnamiges Buch, welches vor Kurzem erschienen ist.